Es gibt Gedankenspiele, die in fast jedem Freundeskreis mit Benzin im Blut aufkommen. Dazu zählt: „Wie geil wäre eigentlich eine eigene Werkstatt?“ oder auch „Eine Motorrad-Hebebühne wäre auch eine feine Sache“. Kommt euch bekannt vor? Natürlich haben wir auch für Race Kitchen solche Szenarien durchgesprochen. Und genau das war einer der Hauptgründe, wieso wir letzten Endes überhaupt einen Wanddurchbruch gemacht haben.
Lass‘ mal ’ne Motorrad-Hebebühne bestellen! Aber welche ist die richtige Hebebühne für uns?
Auf Drängen einer stark GAS-geplagten Person (GAS = Gear Acquisition Syndrome, dt.: Ausrüstungs-Anhäufungs-Syndrom, oder auch einfach Kaufsucht) ging am Ende alles ganz schnell. Doch die Wahl der richtigen Hebebühne ist gar nicht so einfach. Es gibt eine ganze Reihe an Kriterien, die man vorm Kauf einer Motorrad-Hebebühne beachten sollte.
Am Anfang solltet ihr euch klarmachen, wofür genau ihr die Hebebühne eigentlich braucht. Soll es eine exklusive Motorradhebebühne werden oder fahrt ihr auch Quad? Für welche Art Motorrad soll sie genutzt werden? Nur leichte Enduros, vollverkleidete Sportmotorräder oder auch mal eine Reiseenduro oder Harley? Informiert euch also zumindest über den Radstand und das Gewicht der in Frage kommenden Motorräder.
Motorrad-Hebebühnen gibt es in unzähligen Größen und Ausführungen. Von besseren Zentralständern, die unter den Rahen geschoben werden bis hin zu rollbaren und druckluftbetriebenen Arbeitsbühnen für Quads gibt es alles, was das Schrauberherz begehrt.
So könnt ihr dann eine Entscheidung darüber treffen, welche Plattformdimensionen und welche Traglast eure Motorrad-Hebebühne haben sollte. Vergesst dabei bitte nicht das Fahrergewicht. Denn Probesitzen auf der Hebebühne oder (Fachkraft für Arbeitssicherheit bitte wegschauen) eine Fahrwerkseinstellung mit Fahrer auf der Bühne solltet ihr mit einkalkulieren.
Motorrad-Hebebühne nur hydraulisch oder lieber auch pneumatisch? Oder vielleicht sogar elektrisch? – Die Wahl der richtigen Hebevorrichtung
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Hebevorrichtung selbst. Reicht euch eine per Fuß betätigte hydraulische Motorrad-Hebebühne? Oder habt ihr Druckluft zur Verfügung und wollt euch das Leben ein bisschen leichter machen? Dann wäre eine Motorrad-Hebebühne mit optionaler pneumatischer Hebevorrichtung die bessere Wahl.
Ihr solltet dabei aber nicht vergessen, dass euer Kompressor auch den entsprechenden Druck liefern muss. Ein zu schwacher, zu klein dimensionierter Kompressor wird seine Schwierigkeiten mit einer 450 Kilogramm Harley haben. Und je nach Lautstärke kann es auch die Nachbarn nerven. Schließlich schrauben die meisten Hobbyschrauber wie wir am Wochenende, oft in den Abendstunden.
Überlegt euch den Einsatzzweck der Motorrad-Hebebühne genau
Die vermutlich beste Option wäre sogar eine elektrische Hebebühne. Allerdings ist das natürlich auch die teuerste Möglichkeit. Während rein hydraulische Motorrad-Hebebühnen schon im mittleren dreistelligen Preisbereich zu finden sind, muss man für eine elektrische Hebebühne eher 2.000 Euro aufwärts einplanen. Bühnen mit pneumatischer Hebevorrichtung liegen irgendwo dazwischen.
Vielleicht hilft euch folgende Faustregel: Stelle ich am Saisonende mein Rennmotorrad auf die Bühne und arbeite über den Winter daran, reicht die rein hydraulische Hebevorrichtung sicher aus. Wer regelmäßig andere Motorräder auf die Bühne schieben will und keine direkten Nachbarn hat, dem würde ein Druckluftanschluss das Leben sehr erleichtern. Letztlich bleibt es eine subjektive Kosten-Nutzen-Rechnung.
Warum wir uns für die Mammuth ML75HAS entschieden haben
In Race Kitchen haben wir uns für eine Motorrad-Hebebühne der Marke Mammuth entschieden. Konkret wurde es die Mammuth ML75HAS. Zunächst bietet diese Bühne mehr als genügend Traglast mit bis zu 675 Kilogramm. Die Dimensionen waren ausreichend, um auch unsere Rennmotorräder mit Montageständer auf der Bühne abstellen zu können. Außerdem bietet sie eine hydraulische und pneumatische Hebevorrichtung sowie eine Vorderradklemme. Gurtösen waren für uns aufgrund der vorhandenen Montageständer nicht von Relevanz.
Es gibt unzählige Variationen und Hersteller, die ebenfalls in Betracht kamen. Die meisten Ausführungen unterscheiden sich in erster Linie durch eine unterschiedliche Farbe und Preise. Die Baugruppen selbst sind in den meisten Fällen beliebige Teile aus Fernost. Das tut der Qualität allerdings keinen Abbruch. Die Bühne von Mammuth ist ordentlich verarbeitet. Die Sicherung rastet sauber ein und die Hebevorrichtung tut seit mittlerweile gut zwei Jahren ordentlich und leckagefrei ihren Dienst. Die pulverbeschichtete Bühne ist leicht zu reinigen und ausgesprochen widerstandsfähig. Da gibt es nichts zu meckern. Selbst in maximaler Arbeitshöhe ist die Motorrad-Hebebühne stabil, sodass nichts wackelt. Insofern an dieser Stelle klare Kaufempfehlung!