Nach der ersten Zerlegungsorgie beim PC37 Rennstreckenumbau war der einst schöne Schwan verteilt in viele Kisten und Einzelteile. Um bei den weiteren Arbeiten nicht Angst vor Hepatitis oder Herpes haben zu müssen, putzte ich die Gute zunächst grob. Rahmen und Verkleidungsteile waren schon mal vom schlimmsten Dreck befreit, aber schön war leider immer noch anders…
Als erster Punkt auf der Agenda stand: Motor zum Laufen bringen. Da die Spritpumpe beim Einschalten der Zündung nicht vorförderte, hatte ich schon mal einen Anhaltspunkt. Nach Durchmessen der Relais und prüfen der Verkabelung selbst stand fest, dass der Fehler nicht in der Spannungsversorgung zur Pumpe lag. Mein aufkeimender Verdacht, dass die Pumpe selbst defekt ist, bestätigte sich schnell. Auch beim direkten Anschluss der Kraftstoffpumpe an die Batterie passierte nichts.
Mit Blick auf Budget und Zeit war ich sehr froh, dass es kein schwer zu lokalisierender Massefehler war. Allerdings war nun auch klar, dass der Tank runter und die Pumpe raus musste. Ersatz war nicht teuer. Ich bestellte eine neue Pumpe für überschaubare 50 Euro. Da ich den Fehler allerdings nicht ohne die neue Kraftstoffpumpe beseitigen konnte, legte ich den Fokus auf andere Teile. Die Details zum Spritpumpen-Austausch findet ihr in Teil 3 des Honda CBR 600 RR PC37 Rennstreckenumbaus.
Die Bremsanlage brauchte beim Honda CBR 600 RR PC37 Rennstreckenumbau nur etwas Liebe
Danach bekamen die Bremsen ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der Verschleiß hielt sich in Grenzen. Kein Wunder, schließlich hatte die CBR kaum 20.000 Kilometer gelaufen. Aber die vergangenen Jahre ungeschützt im Garten forderten trotzdem ihren Tribut. Die vorderen Scheiben waren ziemlich rostig. Zum Glück war es lediglich oberflächlicher Flugrost. Also Schleifvlies schnappen, in die Hände spucken und mit Handkraft beileibe rücken! Danach habe ich noch die Floater der vorderen Scheiben gängig gemacht. So waren die drei Bremsscheiben wieder bereit für den Einsatz.
Die Bremssättel zerlegte ich nun aber doch vollständig. Sie wurden kurzerhand in Zwei geteilt um die Kolben besser inspizieren zu können. Auch hier zeigte sich hauptsächlich Schmutz aber keine aggressive Korrosion oder sonstige Beschädigungen. Die Gummidichtungen waren auch noch frisch genug. Statt einer kompletten Sattelüberholung entschied ich mich, hier die Kirche im Dorf zu lassen. Dieser Honda CBR 600 RR PC37 Rennstreckenumbau sollte schließlich finanziell im Rahmen bleiben. Ich spülte die Flüssigkeitskanäle sorgsam durch, um die alte Bremsflüssigkeit mitsamt reichlich Dreck loszuwerden.
Erste Gewichtsoptimierungen ließen nicht lange auf sich warten
Dann ging es an die Frontverkleidung. Aus Kostengründen hatte ich mich dafür entschieden keine gesonderte Rennverkleidung zu kaufen. Die Originalverkleidung hatte wegen eines Rutschers ohnehin die besten Tage schon hinter sich. Für die Rennstrecke braucht es aber natürlich weder Scheinwerfer, noch Spiegel, noch Blinker. Alles, was keine Miete zahlte oder Rundenzeit brachte, sollte also raus.
Einzig der Schräglagensensor musste in der Kanzel bleiben. Sonst würde die Maschine nicht mehr starten. Diesen habe ich zunächst nur provisorisch befestigt und mit Kabelbindern gegen Verdrehen gesichert. Später habe ich mir noch eine permanente Lösung in Form eines Halteblechs überlegt und den Sensor direkt an das Geweih des Bikes geschraubt, so kann man die Front abnehmen ohne den Kabelbaum zu lösen.
Im nächsten Teil des PC37 Rennstreckenumbaus geht es detailliert um den Austausch der Kraftstoffpumpe!